Regiment Asow

Das Regiment „Asow“, das den Krieg gegen Russland in der Ostukraine nicht missen will, hat ein Problem mit den nationalsozialistischen Visionen seiner „Führer“. Die deutsche Regierung, die jahrelang nichts gegen deren Verbreitung tat, liefert jetzt sogar Waffen an einen Staat, der wesentlich von dem rechtsextremen Sonderkommando abhängt.

„Die aktuellen Verhandlungen mit Putin und Lukaschenko sind eine schlechte Geschichte für die Ukraine. Die Russen sind schockiert über die Stärke unseres Widerstands. […] Jetzt gibt es einen Volkskrieg, wie er alle paar Jahrhunderte stattfindet. Die Ukraine hat ganz Russland übernommen. Dies ist ein idealer Zeitpunkt für die Weißrussen, das Lukaschenko-Regime zu stürzen […], und für Moldawien, um die Transnistrien-Frage zu lösen“1,

schrieb Andrij Biletzkij am 27. Februar 2022 in seinem Telegram-Kanal, als zum ersten Mal seit Beginn der russischen Offensive gen Westen zaghafte Versuche von Diplomatie zwischen den Kriegsparteien keimten. Biletzkij will den Frieden nicht, wollte ihn nie, eindeutig. Tags drauf eilte er einen Mobilisierungsaufruf des Regiments „Asow“ – wo man neben „ausschließlich erfahrenen Kämpfern“ auch „Frauen als Küchenhilfen“ suchte2 – sowie seither viele mittelprächtig ekelerregende Fotografien blutüberströmter Leichen, offenbar russischer Soldaten, die dem Regiment Asow zum Opfer gefallen sind.3 

Idee der Nation  

Während auch die deutschen Medien seit dem 24. Februar wieder das Narrativ der „heldenhaften Verteidigung“ bemühen, worin sich solche Propagandapostings perfekt einfügen, darf man nicht vergessen, dass ihrem Urheber der Krieg keinesfalls aufgezwungen wurde. Vielmehr steuerte Biletzkij auch in der Vergangenheit konsequent gegen, sobald die Diskussion über den Donbass-Konflikt auch nur sanft in Richtung Friedfertigkeit zu entgleiten drohte. „Viele diskutieren nun, wie wir uns den Donbass zurückholen können“, sagte er in einer Videoansprache im Januar 2021, also ein Jahr zuvor,

 „Brauchen wir ihn zurück? Manche schlagen einen friedlichen Weg vor, manche schlagen vor, es mit der Hilfe westlicher Länder zu machen, irgendwer schlug vor, den Separatisten eine partielle Amnestie anzubieten. Es gibt da viele Optionen, viele Wege. Es scheint mir, dass die Operationen im Frontabschnitt Svetlodarsk klar gezeigt haben, dass der schnellste und effektivste Weg, den Donbass zurückzuholen, der des Sieges ist. Asow verlor vier Kameraden, vier unserer Freunde, vier unserer Brüder, und tötete in derselben Zeit 30 Militante, nahm einen gefangen […]. Es gibt keine Streitmacht, die eine Verlustrate von 8 zu 1 verkraften könnte. Wenn alle ukrainischen Einheiten dieselbe Effizienz zeigten wie Asow, könnte dieser Krieg schon lange vorbei sein.“4  

"Für uns gibt es nie ein zurück": Andrij Biletzkij gemeinsam mit dem bislang letzten Kommandeur des "Asow"-Regiments, Denis Prokopenko, bei einer Besprechung im Einsatzgebiet."Für uns gibt es nie ein zurück": Andrij Biletzkij gemeinsam mit dem bislang letzten Kommandeur des "Asow"-Regiments, Denis Prokopenko, bei einer Besprechung im Einsatzgebiet.Der notorische Kämpfer Biletzkij wurde 1979 im nordostukrainischen Charkiw geboren, der zweitgrößten Stadt des Landes. Daran, wie er ursprünglich zu dem wurde, was er heute ist, kann er sich nach eigener Aussage nicht erinnern. Aber er weiß, dass das in der Sowjetunion verbotene Buch „Geschichte der Ukraine“ für Kinder von Anton Lototsky, das er von seinem Vater geschenkt bekam, einen prägenden Einfluss auf ihn hatte.5 Aus dem patriotischen Rebellen, der das Tragen sozialistischer Abzeichen verweigerte und mit zwölf Jahren eine ukrainische Flagge auf dem Dach seiner Schule hisste, wurde mit der Zeit ein Sozial-Nationalist. Wer darin eine verdächtige Ähnlichkeit zu „Nationalsozialist“ vermutet, liegt goldrichtig.  Seine erste, „richtige“ politische Tätigkeit absolvierte er während seines Geschichtsstudiums als Straßenkämpfer in der paramilitärischen Organisation „Trysub“, deren Chef ein gewisser Dimitro Jarosch war. Man sah sich in der Tradition der Ukrainischen Aufständischen Armee (UPA), des erklärten Antisemiten Stepan Bandera und der mit diesem verbundenen Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN).6 Trysub überging die negativen Aspekte dieser Idolwahl geflissentlich, als da beispielsweise die bizarren Massenmorde an polnischen Zivilisten durch die UPA in Wolhynien 19437 wären, und schrieb von sich:   

„Trysub steht in der Tradition der UVO-OUN-UPA, die sich im kompromisslosen Kampf um die Ukraine entschieden gegen die drei brutalsten Besatzer [Polen, Deutschland, Sowjetunion – Anm. d. Verf.] und die beiden mächtigsten Imperien stellten, die versuchten, die Ukrainer als Nation zu zerstören und die Entwicklung ihrer Staatlichkeit zu unterbinden. Nationalismus war, ist und wird die Grundlage unserer Organisation, unserer Aktivitäten sein. Die Bekräftigung der ukrainischen Nationalidee in der Gesellschaft ist keine Laune nationalistischer Fanatiker, sondern eine lebenswichtige Notwendigkeit.“8    

Eine solch selektive Wahrnehmung verstört umso mehr, wenn man sich vor Augen führt, dass Biletzkijs Abschlussarbeit sich mit der UPA befasste, für die er ein Diplom bekam. Sowohl dieser wunderlichen Geschichtswahrnehmung als auch dem Nationalismus blieb er verbunden, als er 2005 mit seiner ersten eigenen Gründung den Übergang von der Grauzone hin zum eindeutigen Neonazi komplettierte. „Patriot der Ukraine“, eine Organisation, die er in seiner Heimatstadt Charkiw mit ihrem Chefideologen Oleh Odnoroschenko führte, überraschte mit der Deutlichkeit, mit der sie ihren Rassismus vertrat:

„Alle fremden ethnisch-rassischen Gruppen werden eingeschränkt und kontrolliert und anschließend in ihre historische Heimat deportiert. Wir ukrainischen Sozial-Nationalisten betrachten die sogenannten ‚menschlichen Rassen‘ als separate biologische Spezies und betrachten nur den ‚weißen europäischen Menschen‘ als intelligent im biologischen Sinne.“9  

"Patriot der Ukraine": Diese schon relativ späte Version des Abzeichens von "Patriot der Ukraine" ist sehr schlicht, eine einfache "Idee der Nation"/Wolfsangel vor (gold-)gelbem Hintergrund. Das Abzeichen wurde so aber eher auf Flaggen oder Armbinden verwendet, letztere sehr prominent bei den Ausschreitungen während des Euromaidans 2014.

Das wurde auch durch das Symbol der Patriot der Ukraine unterstrichen, das gerade aus deutscher Sicht und mit Blick auf die späteren Entwicklungen hochinteressant ist.  Grundsätzlich handelte es sich dabei um eine sog. „Wolfsangel“. Also um jenes Symbol, das die „Stammdivision“ der Waffen-SS, die SS-Verfügungsdivision, und im Anschluss die 2. SS-Panzer-Division „Das Reich“10 verwendeten. Eine stark veränderte Form wurde außerdem zum Abzeichen niederländischer SS-Freiwilliger11, und nach dem Krieg wurde die Wolfsangel in Deutschland und in Österreich verboten. Offiziell hatten die Insignien der Patriot der Ukraine, die quasi-identisch und ergänzt um zwei ruthenische Löwen (der wiederum auch Wappentier der 14. Waffen-Grenadier-Division der SS12 war) auch von der Sozial-Nationalen Versammlung, einer weiteren rechtsradikalen Organisation, verwendet wurden, mit dem NS-Gegenstück aber nichts zu tun.  

"Idee der Nation": Aufnahmen eines Demonstrationszuges von "Patriot der Ukraine" 2008, die Andrij Biletzkij veröffentlichte. Die Teilnehmer der nicht notwendigerweise friedlichen Aufzüge trugen reichlich deutsche Tarnkleidung, was den diversen Wolfsangeln auf Flaggen und Schilden zusätzlich einen ganz bestimmten historischen Kontext verlieh. Die Polizei in Charkiw ging hart gegen die Sozial-Nationalisten vor und war "Führern" wie Biletzkij ein dauernder Dorn im Auge.Die Ausrede der ukrainischen „Sozial-Nationalisten“ war folgende: Die Wolfsangel sei keine Wolfsangel, sondern eine Kombination der Buchstaben „I“ und „N“, was für „Idee der Nation“ stehe. Dass das „N“ nicht, wie sonst im kyrillischen üblich, als „H“ ausgeschrieben wird, sei damit zu erklären, dass das ukrainische N quasi „ganz früher mal“ dem lateinischen entsprochen hätte, bis Zar Peter I. 1710 mit einer Sprachreform die Sprache verhunzt und die Schreibweise verändert hätte.13 Diese sprachwissenschaftlich korrekte Erklärung14 lädt nicht minder zum Verziehen der Augenbrauen ein, aber „Ідея Nації“ reicht als oberflächliches Alibi aus, weil den meisten Leuten das Verhalten Biletskijs und seiner Anhänger vor 2014 überhaupt nicht bekannt ist.

„So rühmen sich die ‚Patrioten‘ damit, dass sie jedes Jahr einen ‚Patriotenmarsch‘ abhalten - einen so genannten Anti-Migranten-Umzug. Das Besondere daran ist, dass sie im Gegensatz zu anderen Organisationen nicht nur gegen illegale Einwanderer, sondern überhaupt gegen die Einwanderung in die Ukraine sind“, schrieb die Charkiwer Gruppe für den Schutz von Menschenrechten (KhPG) 2008, „Drei Jahre in Folge hat die Organisation mit ihren Fackelzüge rund um die Studentencampus in Charkiw, Kiew und Czernowitz dadurch Berühmtheit erlangt, die ausländischen Studenten, die in der Ukraine studieren, in Angst und Schrecken zu versetzen.“15

Untermenschen

Die Stimmung der Charkiwer Behörden gegenüber den Nationalisten war genauso mies wie umgekehrt. „Antiukrainisches Regime“ nannte man die Regierung Janukowitsch, und nahm in der von Korruption geplagten unabhängigen Ukraine die Probleme, die man sah, selbst in die Hand. Biletskij „befehligte persönlich praktisch alle Gruppen von Kämpfern, die Operationen zur Ermittlung und Zerschlagung von Drogenumschlagplätzen, zur Festnahme illegaler Migranten usw. durchführten“16, wobei zu hinterfragen ist, ob es sich dabei wirklich nur um illegale Migranten handelte, oder auch um solche, die sich nach Ansicht der „Kämpfer“ illegitim in der Ukraine aufhielten. Man fühlte sich bei all dem sogar so sicher, dass man sich überhaupt nicht mehr scheute, die damit ggf. in Verbindung stehenden Rechtsbrüche offen einzugestehen bzw. sogar als Heldentaten anzupreisen, denn man hatte viel Zulauf. „Ich kann sagen, dass wir in Charkiw trotz der Repression und des Verrats eine ganze Generation von Patrioten herangezogen haben“, schloss der „Führer“ rückblickend, „Die Samen, die wir damals gesät haben, sind nicht nur aufgeblüht, sondern trugen auch Früchte.“17  

"Ukrainisches Freiwilligenkorps": Das aus dem Rechten Sektor, der oben immernoch im Wappen erwähnt wird, hervorgegangene "Ukrainische Freiwilligenkorps" verwendet in seinen Abzeichen die Farben der mit Stepan Bandera assoziierten Ukrainischen Aufständischen Armee, rot und schwarz. Die zwei stilisierten Kalaschnikow-Karabiner und das Schwert bilden zusammen eine gerade noch als solche erkennbare Form des "Trysub", des Dreizacks, der als ukrainisches Nationalsymbol gilt.Speziell in der Zeit seit Februar 2022, da Präsident Vladimir Putin seine Offensive mit dem Einfluss von Rechtsextremen in der Ukraine zu rechtfertigen suchte, geben sich vor allem westliche Medien viel Mühe, diesen Einfluss zu verleugnen und kleinzureden. Schon nach dem Putsch 2014 wurde es „russischer Propaganda“ zugeschoben, die Macht der extremen Rechten in der Ukraine überzubewerten. „In den ersten zwanzig Jahren der ukrainischen Unabhängigkeit waren rechtsextreme Gruppen unbestritten Randerscheinungen in der Gesellschaft“, schrieb ein Analyst 2018.18 Tatsächlich war es offensichtlich viel schlimmer, und Biletzkij behält allen anderslautenden Behauptungen zum trotz Recht mit seiner Aussage über Saat und Früchte. „Trotz deutlicher Unterschiede in der politischen, sozialen und kulturellen Situation erinnert das Tempo, in dem sich die neonazistische Ideologie in der heutigen Ukraine ausbreitet, stark an ähnliche Prozesse in Russland vor 7-8 Jahren“, hieß es im schon oben erwähnten Schreiben der KhPG von 2008, die ja immerhin durch EU und USA für ihre Arbeit ausgezeichnet19 wurde. Und weiter:  

„Es steht zu befürchten, dass die Ukraine, wenn diese Entwicklung noch lange anhält, von den gleichen Folgen heimgesucht wird, wie die Verbreitung fremdenfeindlichen und rechtsextremen Gedankenguts unter bestimmten Gruppen junger Menschen, ein organisiertes Neonazi-Milieu, das auf Gewalt in den Großstädten abzielt, systematische Morde aus rassistischen Gründen und als Folge davon eine allgemeine Zunahme der Gewalt in der Gesellschaft und eine Schädigung des internationalen Ansehens der Ukraine.“  

Biletzkij selbst, der sich nicht nur als beliebte paramilitärische Führungsfigur der rechten Szene der Ukraine etablierte, sondern auch einige „Leitartikel“ zu politischen Themen verfasste, machte 2010 unter dem Titel „Ukrainischer Sozial-Nationalismus“ folgende vielsagende Ankündigung:  

„Dementsprechend muss die Behandlung unseres nationalen Organismus mit der Rassenreinigung der Nation beginnen. Und dann wird ein gesunder Nationalgeist in einem gesunden Rassenkörper wiedergeboren, und mit ihm Kultur, Sprache und alles andere. […] Die Ukrainer sind ein Teil (und einer der größten und hochwertigsten) der europäischen weißen Rasse. Rassen-Creator einer großen Zivilisation, der höchsten menschlichen Errungenschaften. Die historische Mission unserer Nation in diesem entscheidenden Jahrhundert besteht darin, die weißen Nationen der Welt in den letzten Kreuzzug um ihre Existenz zu führen. Einen Kreuzzug gegen semitisch geführte Un[ter]menschlichkeit.“20,21  

Der Artikel wurde zwischenzeitlich selbstverständlich gelöscht.22 Er schließt mit dem heute in der Ukraine üblichen Gruß „Heil der Ukraine“ 23, den Biletzkij bei seinen Ansprachen in der Regel in Kombination mit etwas erbietet, was an Adolf Hitlers persönlichen, etwas deformierten „Deutschen Gruß“ erinnert.24 Der insofern eindeutige ideologische Standpunkt, den die „Patrioten der Ukraine“ vertraten, wurde zu dieser Zeit von den ukrainischen Behörden immer nachdrücklicher ins Visier genommen. Zunächst verschwanden wichtige Führungskräfte für die Region Kiew, dann kam Ende Dezember 2011 auch Biletzkij in Haft. Damit herrschte endgültig ein de facto Kriegszustand zwischen der ukrainischen Regierung und der sozial-nationalistischen Bewegung des Landes. 

Euromaidan  

Um das dafür nötige Kräftemessen mit den von den Rechtsextremen bevorzugten Mitteln auszutragen, bot sich der Euromaidan an, der sich ab dem 21. November 2013 entwickelte. Zum Ablauf de Maidans sei Thomas Röpers Buch „Ukraine-Krise 2014“25 empfohlen, weil eine Schilderung in epischer Breite jeden Rahmen eines Artikels sprengen würde. Biletzkij erfuhr von den prowestlichen Protesten aus dem Fernseher in seiner Zelle im Gefängnis von Cholodnogirskij (Stadtteil Charkiws) und packte die Gelegenheit beim Schopf.

„Per Telefon koordinierte er die Aktionen der Verbündeten in Kiew, insbesondere den versuchten Angriff auf die AP am 1. Dezember. Ein paar Wochen später wurde Biletzkij dieser Möglichkeit beraubt, er wurde ständig von einer Zelle in die andere verlegt, in Einzelhaft gesteckt und sogar unter Verstoß gegen das Gesetz in eine Strafkolonie verlegt. Dort erhielt er Nachrichten [seiner Mitstreiter – Anm. d. Verf.] auf winzigen Papierbögen, die in Zigaretten eingewickelt waren.“26  

In alternativen Medien kann man seither mitunter die Behauptung finden, die extreme Rechte hätte mit dem Euromaidan kooperiert. Das ist allerdings ausgemachter Unsinn, denn es gibt keinen ernstzunehmenden Grund für Nationalisten, sich mit einer Protestbewegung gemein zu machen, die eine Anbindung an ausländische Mächte fordert. Die Radikalen waren vielmehr auf dem Maidan vertreten, um ihn sich zunutze zu machen, und weil sie gute Chancen hatten, dort mit der Forderung nach der Beseitigung des prorussischen Regierungschefs Janukowitsch Anschluss an gemäßigtere Kreise zu finden.  An besagtem 01. Dezember 2013 gingen die Maidan-Demonstranten beispielsweise zunächst von einer Agent-Provocateur-Aktion der Behörden aus, als eine etwa 200-köpfige Bande Vermummter aus dem Nichts auftauchte und mit „Fackeln, Rauchbomben, Molotowcocktails und Steinen“27 eine Polizeieinheit attackierte. Letztere verhielt sich zunächst passiv. Als einige Anwesende versuchten, die Radikalen ihrerseits zur Ruhe zu rufen, wurde das mit Faustschlägen beantwortet.  

„Schließlich griff die gewalttätige Menge erneut die Polizei an. Diesmal war die Polizei durch die Berkut-Spezialeinheiten ersetzt worden, die die Menge auseinander trieben und dutzende Menschen heftig verprügelten, darunter 40 ukrainische und ausländische Journalisten. Ob schuldig oder unschuldig, jeder, der zur falschen Zeit am falschen Ort war, wurde zusammengeschlagen.“28  

Die mit Wolfsangeln beflaggte Terrorzelle trug außer Gewalt so gut wie nichts zum Euromaidan bei. Um die diversen rechten Gruppierungen, die nach und nach auf dem Maidan einschneiten, besser koordinieren zu können, gründete man den sog. „Rechten Sektor“ , dessen Führung der schon von Trysub bekannte Dimitro Jarosch übernahm, und Biletzkij trat etwas in den Hintergrund.29 Seine sozial-nationalistischen Kämpfer wurden unter Jarosch Teil der Maidan-Selbstverteidigung, jener Organisation, die mit Schlag-, mitunter auch Schusswaffen und Schutzschilden die Barrikaden bewachten, die während der Proteste in Kiew gegen die Behörden aufgeschichtet wurden. Während man am 27. Januar 2014 in Deutschland den 69. Jahrestag der Auschwitz-Befreiung mit Gedenkveranstaltungen im Bundestag zelebrierte30, schafften es die deutschen Medien mehr oder minder kollektiv, die sich anbahnende sozial-nationalistische Machtübernahme in Kiew zu ignorieren, wenn nicht gar zu leugnen. Mit dem 17. Februar war es dann soweit.

An diesem Tag befahl der Rechte Sektor seinen Anhängern auf dem Kiewer Unabhängigkeitsplatz Kampfbereitschaft für etwas, das man „friedlicher Angriff“ taufte. Am nächsten Morgen gingen die Kämpfer zum Sturm über. Die Behörden hatten größte Mühe, die erschreckend gut bewaffneten Radikalen davon abzuhalten, das gesamten Regierungsviertel samt Parlament einzunehmen, und bis zum Abend gingen der Polizei zwei Panzerwagen durch den Beschuss mit Molotowcocktails verloren. Insgesamt 25 Tote waren zu beklagen.31 Und das war erst der Auftakt zum „Blutigen Februar“, den im wesentlichen der Rechte Sektor zu verantworten hatte. „Es ist klar, dass es die radikalen Gruppen waren, die den Druck auf Viktor Janukowitsch aufrecht erhielten, und viele von ihnen finden, dass das wirklich ihr Sieg ist“, erklärte der BBC-Journalist Gabriel Gatehouse im Nachgang.32 Nachdem der 19. Februar einigermaßen ruhig gewesen war, „siegte“ der Rechte Sektor am 20. Februar weiter.  

Wieder begann der Morgen mit einer Attacke vonseiten der „Opposition“, die jedoch an diesem Tag in einem höchst ominösen Kugelhagel stecken blieb. Auf der Kiewer Institutska-Straße starben 53 Personen durch Beschuss, den man zunächst der Berkut-Terrorbekämpfungseinheit zuschrieb33, die an diesem Tag auf Weisung des Innenministeriums hin die Erlaubnis hatte, Schusswaffen einzusetzen.34 Allerdings gab das Innenministerium an, dass es sich bei diesem Schritt um eine Reaktion auf Schusswaffengebrauch durch die Protestler handele (den es tatsächlich zuerst gab35 ), und die Opfer kamen auch durch Beschuss von hinten zu Tode, vom Hotel Ukraina, das fest in der Hand der Maidan-Selbstverteidigung war.36 Was auch immer also an diesem Tag auf den Straßen von Kiew passierte – und bis heute nicht aufgeklärt wurde – scheint wiederum ursächlich vom Rechten Sektor auszugehen. Vieles an den Darstellungen des Generalstaatsanwaltes der Übergangsregierung, Oleg Machnizki, der als Mitglied in der rechtsextremen Partei „Swoboda“ mit Jarosch bekannt war, von Trysub unterstützt wurde und damit sicher nicht unparteiisch war37 , passt nicht. Weder die Behauptung, dass eine professionelle Anti-Terror-Einheit mit Pump-Guns, also Nahdistanzwaffen, von Dächern auf Demonstranten geschossen haben soll, noch die Unterstellung, dass sie dabei auch auf die eigenen Leute gezielt habe, denn es kamen auch Polizisten zu Schaden, genauso wie Notfallsanitäter38, was ebenso wenig im Sinn der Behörden gewesen sein konnte. „Und da Waffen bei der Ausgabe an Polizisten registriert werden, wäre auch der Schütze problemlos feststellbar“, so Röper, „Die Staatsanwaltschaft hat jedoch hierzu bis heute nichts veröffentlicht.“39 Stattdessen erklärte man, die verantwortlichen Polizisten mittels Gesichtserkennung ausfindig gemacht zu haben. 

Sinnstiftend wird es eher, wenn man die Verantwortlichen beim Rechten Sektor sucht. Der hatte im Hotel Ukraina massig Waffen zur Verfügung40, offensichtlich sogar des fraglichen Pumpgun-Typs Fort-50041, an einer solchen Eskalation ein tatsächliches Interesse und vor allem ist es deutlich wahrscheinlicher, dass nationalistische Kämpfer auf die Dächer anderer Häuser kamen und von dort „aus Richtung der Polizei“ schossen, als dass Polizisten sich an der Maidan-Selbstverteidigung vorbei in deren Hauptquartier hätten positionieren können. Und man hatte offensichtlich auch hinreichend Kontakt zu der Übergangsregierung, um im Nachgang dafür sorgen zu können, dass die Bäume an der Institutska-Straße mit den markanten Schusskanälen aus Richtung Hotel Ukraina allesamt gefällt wurden.42 Eine dringend notwendige Aufarbeitung der Schüsse vom 20. Februar 2014 ist so, mittlerweile, schon kaum mehr möglich, zumal ein Urteil seit dem Erlass der einseitigen Amnestie für Maidan-Protestler ohnehin nicht mehr zustande kommen kann.43  

Das berühmt gewordene „Fuck the EU!“-Telefonat zwischen der stellvertretenden Außenministerin der USA und dem US-Botschafter in der Ukraine44 hat dafür gesorgt, dass die Nationalisten und vor allem der Rechte Sektor ausschließlich als nützliche Idioten für einen US-geführten Regime Change wahrgenommen werden. Das soll hier nicht der Blickwinkel sein, selbst wenn es eventuell hinter den Kulissen eine Beeinflussung von Jarosch45 und seinen Kameraden gab. Es sei nur gesagt, dass 2017 durch eine Dokumentation im italienischen Fernsehen bekannt wurde, dass offenbar georgische Scharfschützen angeheuert worden waren, um den eskalierenden Schusswechsel zu starten.46 Diese seien, wie sich seither ergab, offensichtlich von Sergej Paschinsky in das Hotel Ukraina geleitet und zum Waffengebrauch aufgefordert worden.47 Paschinsky war zu diesem Zeitpunkt Mitglied der Partei „Vaterland“, deren Vorsitzende Julia Timoschenko vom Westen offen unterstützt wurde. „Die Reihenfolge der Aktion wurde wie folgt festgelegt: Die von Paschinsky angeführte Gruppe geht zum Konservatorium. Sie sollten als erste von dem Gebäude aus das Feuer eröffnen, und nach drei bis vier Minuten sollten die Gruppen im Hotel Ukraine einsteigen“, erklärte einer der Beteiligten im Nachgang in einem Interview, „Nachts, gegen vier oder fünf Uhr morgens, hörte ich Schüsse […]. Paschinsky sprang auf, schnappte sich sein Funkgerät und rief, er solle aufhören zu schießen und dass es noch nicht an der Zeit sei. Die Schießerei wurde sofort eingestellt. Gegen 7:30 Uhr (vielleicht auch später) befahl Paschinsky allen, sich bereit zu machen und das Feuer zu eröffnen.“48  Zu der Frage, ob, wie und mit wessen Hilfe die USA oder sonst welche westlichen Mächte hier ihre geopolitischen Interessen vertraten, gibt es andere Ausarbeitungen. Dass es offensichtlich militärische Kooperationen mit dem Ausland gab, ist klar.49 Gerade die Verbindung zu Georgien aber ist interessant, da georgische Militärs später auch die Ausbildung von Asow und anderen rechtsextremen Freiwilligeneinheiten durchführten.  

Machtergreifung  

Nach diesem Tag war eindeutig, dass sich Janukowitsch nicht mehr würde halten können. Am Abend rief das Parlament die Polizei- und Spezialeinheiten unter Widerruf der Waffenfreigabe in die Kasernen zurück50, und der deutsche, der französische und der polnische Außenminister trafen in Kiew zu Verhandlungen ein. Diese gestalteten sich schon relativ chaotisch, weil die Opposition ständig Nachbesserungen verlangte, aber am 21. Februar wurde unterzeichnet – auch von einem Vertreter der Swoboda – dass Behörden und Opposition auf Gewalt verzichten sollten und illegale Waffen innerhalb von 24 Stunden (straffrei) abzugeben seien.51  Jarosch kochte vor Wut. Auf dem Maidan peitschte er die Menge auf, forderte der Rechte Sektor nicht die ausgehandelten, zeitnahen Neuwahlen, sondern einen sofortigen Rücktritt Janukowitschs. Massen riefen „Tod dem Verbrecher!“, und an eine Abgabe irgendwelcher Waffen war nicht mehr zu denken.

„Gleichzeitig wappneten sich radikale Regierungsgegner für mögliche neue Zusammenstöße mit den Sicherheitskräften. In einem improvisierten Lager hielten sie Hunderte Glasflaschen und Benzinfüllungen für Molotow-Cocktails bereit.“52

Für eine „friedliche Revolution“, wie der Euromaidan bis heute gerne genannt wird, wäre nach dem beschriebenen Abkommen kein weiteres Vorgehen mehr notwendig gewesen. Neuwahlen waren darin bis Ende des Jahres vorgesehen, eine Verfassungsänderung auch, und Janukowitsch war als Präsident erledigt.  Am Folgetag, dem 22. Februar, wiederholte Jarosch seine Forderung. Als ihm bis zum Abend nicht entsprochen wurde, stürmte der Rechte Sektor das (ja nun ungesicherte) Regierungsviertel. Damit war die „Machtergreifung“ faktisch abgeschlossen. Der Zugang zu Parlament und Regierungssitz wurden von bewaffneten Kämpfern kontrolliert, es häuften sich Berichte, dass Rechtsextreme unliebsamen Parlamentsmitglieder bedrohten, zusammenschlugen und ihre Stimmkarten einkassierten, um selbst damit abzustimmen.  Hernach erfolgte die verfassungswidrige Absetzung Janukowitschs in Abwesenheit (da dieser aus naheliegenden Gründen geflohen war) und die Installation einer Übergangsregierung.53 Genauso verabschiedete das Parlament eine Resolution, die den inhaftierten Mitgliedern von Patriot der Ukraine den Status „politischer Gefangener“ verlieh, und ließ sie allesamt frei.54 Andrij Biletzkij war am 25. Februar 2014 nach 28 Monaten wieder ein freier Mann.  

Die Ukraine erlebte ab diesem Moment keinen Tag Frieden mehr. Für Kiew eröffnete sich ein Zeitfenster relativer Ruhe, während die Stimmung im Osten und Südosten des Landes langsam hochkochte, weil man dort erstens nicht bereit war, den Putsch gegen Janukowitsch einfach hinzunehmen, und die dort lebenden ethnischen Minderheiten sich zweitens durch die zunehmende Macht der Nationalisten auch persönlich bedroht fühlten. Die Krim hatte das „Glück“, die Ukraine mit dieser Motivation am 18. März via Referendum, Sezession und Beitritt zur Russischen Föderation in die behütenden Arme einer Schutzmacht verlassen zu können, und es ist die Inkarnation des Blödsinns, diesen Schritt als „Annexion“ durch Russland zu bezeichnen. Die Eingliederung der Halbinsel war sicher keine „räuberischen, gewaltsamen Landnahme gegen den Willen der Bevölkerung.“55 Und gerade die Bundesregierung, die es nicht zustande brachte, gegen die Verletzung des auch von Außenminister Steinmeier mitverhandelten Abkommens vom Februar so zu protestieren, wie es notwendig gewesen wäre, sollte sich in diesem Zusammenhang mit allen Vorwürfen gegen Präsident Putin vornehm zurückhalten. Hätte man im Angesicht von „Sozial-Nationalisten“, Wolfsangeln und Bandera-Verherrlichung einmal einen ähnlichen Aufstand geprobt wie gegen die zurecht verhasste extreme Rechte im eigenen Land, anstatt mit dieser Übergangsregierung noch zu kooperieren56, wäre vielleicht einiges vermieden worden.  

Parallelen  

In Charkiw, der „Garnisionsstadt“ von Patriot der Ukraine, kam der „Anti-Maidan“, der eher prorussische Protest gegen den Ausgang des Euromaidans, schon etwas früher an als in den heute dafür bekannten Städten Donezk und Lugansk.57 Biletzkij hatte allen Grund, seine Familie nach seiner Haftentlassung sofort aus der Stadt zu evakuieren. Schon am 26. Februar wehte auf dem Gebäude der Stadtverwaltung die russische Trikolore. Drei Tage später stürmten pro-russische Aktivisten auch das Gouverneursgebäude, in der eine nationalistische „Selbstverteidigungseinheit“, zusammengesetzt aus der regionalen Fußball-Ultra-Gruppe „Sektion 82“58, schon Anfang des Monats Stellung bezogen hatte. Es gab 97 Verletzte, und die  Polizei schritt nicht ein, als die erboste Menge unter „Faschisten!“-Sprechchören auf die Nationalisten einschlug.59 Demgegenüber kam es angeblich schon am 8. März zu einer Attacke des Rechten Sektors auf eine Anti-Maidan-Demonstration.60 Sicher ist, dass Patriot der Ukraine am  März eine Konfrontation mit pro-russischen Aktivisten suchte, die dramatisch eskalierte61 und damit endete, dass die Sozial-Nationalisten zwei ihrer Gegner erschossen.62 

Dass der Versuch, auch in Charkiw eine pro-russische „Volksrepublik“ auszurufen, letztlich scheiterte, hatte mit den Aktionen der Nationalisten, die ausschließlich – und, so erscheint es, relativ planlos – Öl ins Feuer gossen, offensichtlich nichts zu tun. Die möglichen Gründe reichen von mangelndem Rückhalt in der Bevölkerung63 bis zu ominösen „Autoritäten“ in der Charkiwer Unterwelt, die dafür gesorgt haben sollen, dass dem „Anti-Maidan“ das Geld ausging.64 Allerdings qualifizierten sich die Rechtsextremen mit ihrem Verhalten für die Mitwirkung an einem neuen Projekt, dass am 13. März ins Leben gerufen wurde.65 Die neu aufzustellende „Nationalgarde“ war im Gegensatz zu den regulären Streitkräften nicht dem Verteidigungs-, sondern dem Innenministerium unter Arsen Awakow unterstellt und von vorn herein auf eine (militärische) Verwendung für Säuberungs- und Sicherungsaktionen im Inneren ausgerichtet, und die Strukturen der neuen Nationalgarde „soll[t]en auch als Auffangbecken für Aktivisten der Proteste auf dem Maidan in Kiew dienen“, so die WELT in einem Beitrag.66

Fackelmarsch: Ende September 2019 versammeln sich Angehörige des Regiments "Asow" zum Gedenken an gefallene Kameraden. Auch Biletzkij und Prokopenko sind anwesend. Ein Ehrenzug trägt Schilde, auf denen jeweils eine "Asow"-typische Wolfsangel, eine Schwarze Sonne und der Rufname des jeweiligen Verstorbenen zu sehen sind.Wem bis hierhin die Parallelen zur Machtergreifung der NSDAP im Deutschen Reich noch nicht deutlich genug erschienen, dem sei die Verwendung der Strurmabteilung (SA) als Hilfspolizei 193367 zur näheren Betrachtung ans Herz gelegt. Als finale Truppenstärke wurden für die Nationalgarde etwa 60.000 Mann anvisiert. Da die Volksrepubliken erst Wochen später entstanden und selbst die Sezession der Krim zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen war, war die von russischen Medien als „Nationalistengarde“ verunglimpfte Kommandobehörde ganz sicher nicht Reaktion, sondern Aktion. 

Biletzkij wandte sich mit dem Vorschlag, eine Einheit aus Mitgliedern von Patriot der Ukraine für das Innenministerium aufzustellen, irgendwann im Laufe des Aprils an die Behörden. In Charkiw hatte man eine gute Personalbasis . Zur großen Enttäuschung des Nationalistenführers wieherte aber zunächst der Amtsschimmel, und obwohl Biletzkij Freiwillige in Scharen anzubieten hatte, dauerte es bis Ende April, das Innenministerium auch in seinem Fall zum arbeiten zu bewegen.68

Die Stimmung im Land kippte, als in Donezk am 6. April eine separatistische „Volksrepublik“ ausgerufen wurde, und die Übergangsregierung, die mit gutem Grund die Abwanderung von immer mehr Territorium fürchtete, eröffnete am 7. April eine „Anti-Terror-Operation“ gegen die eigene Bevölkerung im Donbass, wofür man „Demonstranten“ kurzerhand terminologisch in „Terroristen“ umtaufte und das Militär mit der Niederschlagung des „Anti-Maidans“ beauftragte. Die Zeit zeigte, dass die Motivation der regulären bewaffneten Behörden, das eigene Volk  niederzumetzeln, wie man sich das in Kiew vorstellte, weitgehend nicht vorhanden war, und immer mehr Militär einfach überlief.69 Aus dieser Zeit stammt ein höchstwahrscheinlich authentisches Video, das zwei Angehörige des Rechten Sektors bei der Erhängung eines Polizeibeamten zeigt, der sich offenbar weigerte, gegen die pro-russischen Aktivisten vorzugehen. Der Delinquent trägt ein Schild mit der Aufschrift „Moskauer an einem Ast!“ um den Hals, das nur zu lesen ist, weil die Vermummten links und rechts neben ihm den zuckenden Körper immer wieder ins rechte Licht drehen. „Dies wird mit jedem Verräter des Mutterlandes geschehen,“, erläutert ein Schriftblock im Anschluss zu den Klängen martialischer Gesänge, „der die Uniform eines Polizeibeamten anzieht und der damit verbundenen Verantwortung nicht entspricht oder im Kampf gegen Kriminelle, die versuchen, unsere Staatlichkeit in den Regionen Lugansk und Donezk zu zerstören, untätig ist!“ Die Verhältnisse zeigten sich mehr als eindeutig. Und allen, die sich mit der Behauptung aus der Affäre ziehen wollen, solches Material fände man höchstens in der hintersten Ecke des Darknets, sei gesagt, dass dieses Video ab dem 27. April 2014 auf YouTube zu finden war und dort erst irgendwann Mitte 2020 wegen „Gewaltdarstellung“ gesperrt wurde.70

"Ruhm den Helden!": Am 2. Mai 2014 legten ukrainische Nationalisten, unter ihnen auch Mitglieder der Sektion 82 aus Charkiw, im Gewerkschaftshaus von Odessa Feuer, in dass sie zuvor prorussische Demonstranten getrieben hatten. 48 Menschen kamen an diesem Abend durch das Feuer oder die Schläge, Schüsse und Würgegriffe der Ukrainer zu Tode, was die Täter stolz dokumentierten. Die Belobigung des Massenmordes von Odessa ist seither ein alljährliches Ritual auf ukrainisch-nationalistischen Social-Media-Kanälen.Am 2. Mai 2014 waren es wiederum Rechtsradikale aus Charkiw, die den sich anbahnenden Bürgerkrieg noch ein bisschen mehr zum Bürgerkrieg werden ließen. Angehörige von Sektion 82 reisten mit dem Zug nach Odessa, um dort am Abend an dem berüchtigten Massaker mitzuwirken, das 48 zivile, pro-russische Menschenleben forderte. An diesem Tag, an dem live gestreamt wurde71, wie man dutzende Anti-Maidan-Demonstranten in ein Gewerkschaftshaus trieb und sie darin bei lebendigem Leibe verbrannte, wie man die verzweifelt aus dem Fenster stürzenden Opfer draußen mit Holzlatten empfing und zerprügelte, als man Jugendliche, halbe Kinder noch, zu Boden rang und ihnen ins Gesicht trat72, „starb“ die Ukraine für viele Russen.

"Ich erinnere! Ich bin stolz!": Ein Propaganda-Wallpaper der "Misanthropic Division" zur Feier des Massakers von Odessa. Das von Molotov-Cocktails gesäumte Wappen in der Mitte zeigt einen Doppelkopfadler, das Wappentier der Russischen Föderation, der gemeinsam mit Käfern - Schädlingen - in einen MD-Grill fällt. Mittig prangt darüber eine Schwarze Sonne. In moderneren Fassungen, die seit der russischen Invasion im Februar 2022 auf Telegram geteilt werden, ist der Adler zusätzlich von einem sogenannten Georgsband überdeckt.Vermutlich war es die Charkiwer Polizei, die den Nationalisten in begründeter Fortführung alter Feindschaft hier noch einmal in die Parade fuhr und dafür sorgte, dass die Passagierdatenbanken der Züge zwischen Odessa und Charkiw von diesem Tag in russischen Sozialen Netzwerken veröffentlicht wurden, was Todesdrohungen gegen die so enttarnten Täter zur Folge hatte.73 Kurz darauf entwaffnete der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU die „illoyalen“ Beamten in Charkiw und ersetzte sie durch eine neue „Streifenpolizei“74, die wiederum aus eher rechten Kräften bestand. Die seither herrschende Verbindung aus diesen schlecht ausgebildeten, politisch „loyalen“ Milizen und einem mächtigen Geheimdienst, der alle seine Taten mit der Bedrohung durch den Bürgerkrieg und Terrorismus rechtfertigen kann, hat zu einer massiven Verschlechterung der Menschenrechtslage geführt. „Dazu gehören das Verschwindenlassen von Personen, Folter, Misshandlung und willkürliche Verhaftungen“75 – eine Tendenz, die sich seit dem Putsch auch in anderen ukrainischen Städten beobachten lässt, aber in Charkiw besonders ausgeprägt zu sein scheint. Auch dieser Wandel weg von der Rechtsstaatlichkeit hin zu etwas, das sich leicht mit einer Kultur von GeStaPo und SD in Verbindung bringen lässt, hätte Anlass für kritische Interventionen aus Berlin sein können, aber solche Interventionen blieben aus.     

Misanthropie  

Um vom Thema nicht allzu weit abzukommen, verweise ich zur Geschichte des Krieges im Donbass (zumindest zur frühen Phase 2014/2015) erneut auf Thomas Röpers Buch „Ukraine-Krise 2014“, aber auch auf Mark Bartalmais Film „Ukrainian Agony“ und Maria Janssens Reisebericht „Eine Fahrt in den Donbass“. Die Vorgänge in der Ukraine verloren Anfang Mai jegliche Bodenhaftung. Unter dem Eindruck des Kontrollverlustes, dem die Kiewer Führung sich ausgesetzt sah, bekam Andrij Biletzkij schließlich die Erlaubnis, seine Einheit aufzustellen. Als „Außerordentliches Polizei-Bataillon“ erhielt sie am 5.

Regiment "Asow": Mitte 2015 wurde das Abzeichen des mittlerweile zum Regiment erstarkten "Asow"-Verbandes stark abgeändert. Die stilisierte Meereswoge verschwand ebenso komplett wie die Schwarze Sonne, auch auf die schwarze Umrandung und den Trysub in der unteren Spitze wurde jetzt verzichtet. Stattdessen verwendete das Wappen jetzt ausschließlich die ukrainischen Nationalfarben, wobei eine zur Seite gelehnte Wolfsangel in blauer Farbe mittig vor gelbem Hintergrund aufgebracht wurde - auf diese Weise wurde die Symbolik erkennbar entschärft. Auch hiervon wurde eine Tarnausführung ausgegeben, die wohl am häufigsten während der Ausbildung 2019 getragen wurde.Mai 2014 in der Küstenstadt Berdiansk am Asowschen Meer ihren berüchtigten Namen: „Asow“.76 Von Patriot der Ukraine kam „Idee der Nation“, die schwarze Wolfsangel, die das Wappen des Bataillons mittig zierte. Diesmal gesellte sich aber noch eine (ironischerweise in weiß gehaltene) „schwarze Sonne“ dazu, jenes Symbol, das Reichsführer-SS Heinrich Himmler im Boden des „Obergruppenführersaals“ auf der Wewelsburg verewigen ließ. Dass die Eingliederung einer Truppe, die sich mit Symbolik in offensichtlicher SS-Tradition schmückte, in die staatlichen bewaffneten Dienste der Ukraine nicht einmal von deutscher Seite mit massivsten diplomatischen Konsequenzen beantwortet wurde, ließ jegliche erinnerungspolitischen Ansprüche Deutschlands mit einem kläglichen Wimmern verrecken. Biletzkij, urplötzlich mit der Problematik konfrontiert, den Medien ein irgendwie vertretbares Bild seiner Einheit liefern zu müssen, „entschärfte seine Rhetorik“77 und bemühte die schon bekannte Erzählung von der Unverdächtigkeit hochverdächtiger Symbole:  

„Für uns ist die ‚Idee der Nation‘ ausschließlich ein ukrainisches, kosakisches Symbol, und wir sollten uns nicht von der Phantasie derer beeindrucken lassen, die darin andere, mysteriöse Bedeutungen finden wollen. Ich verstehe die historischen Komplexe der Europäer in Bezug auf den Nationalsozialismus und alle Symbole, die ihm auch nur im Entferntesten ähnlich sind. Aber in den 90er Jahren, als die ‚Idee der Nation‘ geformt wurde, haben wir ihr nicht die Bedeutung der Nazis beigemessen. Wir sahen es als ein Symbol des Befreiungskrieges […].“78  

Spitzname "Sat": Ein weißrussischer Freiwilliger der "Misanthropic Division" in einem Trainingslager der Gruppe in Kiew 2016. Seine Uniform zeigt sowohl das Logo der MD, als auch das Pagonia-Wappen, mit dem sich die weißrussische Opposition identifiziert. Rechtsextreme Freiwillige, speziell aus der Russischen Föderation und Weißrussland, konnten sich seit Beginn des ukrainischen Bürgerkrieges nur vermummt und mit Spitznamen vorstellen lassen, da sie guten Grund hatten, Repressionen gegen etwaige Verwandte daheim zu befürchten.Die deutschen Medien, die schon bei Odessa beängstigend tonlos unterwegs waren, spielten das Spiel auch diesmal mit. Ein Beitrag von Katrin Eigendorf in der ZDF-Sendung „heute nacht“ vom  September stellte Mitglieder von Asow bei Mariupol ohne irgendeine Frage nach der omnipräsenten SS-Symbolik als „Milizen“ vor und erklärt, es seien „vor allem Bataillone von Freiwilligen, die warten und entschlossen sind, ihre Stadt zu verteidigen.“ Währenddessen musste jedem halbwegs wachen Geist schnell klar sein, weshalb die Übergangsregierung auf ihre „Freiwilligen“ bei Asow angewiesen war. Am 13. Juni eroberte Asow nach mehrwöchiger Ausbildung unter Biletzkijs Führung die Hafenstadt Mariupol von Separatisten zurück79, offensichtlich ohne eigene Verluste.80 Am 6. Juli erlangte das Bataillon schon die Kontrolle über die gesamte Küste des Asowschen Meeres, und am 4. August gelang die Rückeroberung der Stadt Marinka in Zusammenarbeit mit anderen ukrainischen Einheiten. Sechs Tage später erfolgte ein  weiteres Vorgehen gegen Ilovaisk, wo das Bataillon Asow zusammen mit den Einheiten „Donbass“ und Dnipro-1 noch am 18. August kämpfte. Von den rund 140 „Freiwilligeneinheiten“, die sich bis 2016 in allen Teilen der ukrainischen Behörden breit machten 81, war Asow zweifelsohne die erfolgreichste, denn die Fortschritte der „kleinen, schwarzen Männer“, wie man die Asow-Kämpfer in Anlehnung an die „kleinen, grünen Männer“ der russischen Streitkräfte nannte, welche im März 2014 auf der Krim erschienen waren, gelangen trotz miserabelster Ausrüstung, die im wesentlichen aus privaten Spenden zusammenkam.82 Zum Lohn übernahm das Innenministerium Asow am 17. September von der Streifenpolizei in die Nationalgarde83 und stockte das Bataillon unter anderem durch Zuführung der Sektion 82 zum Regiment auf.84  Die „Sektion“ war mit ihrer Odessa-Vergangenheit nicht die einzige problematische Gruppe, die sich im vergrößerten Asow einfand. Neu dazu kam auch die sogenannte „Misanthropic Division“ (MD), welche jegliche beschwichtigenden Behauptungen der Einheitsführung, es gäbe kein Problem mit nationalsozialistischen Tendenzen, auf einen Schlag ad absurdum führte. Man sieht sich bei den „Menschenfeinden“ als „nationalsozialistische Bruderschaft“, nicht als „Terrororganisation“, sondern als „politische Soldaten“: 

„Die Misanthropic Division setzt sich aus Menschen zusammen, die diese widerwärtige moderne Welt ablehnen. Unsere Misanthropie ist ein Schrei des Hasses gegen menschliche Schwäche und alles, was sich den traditionellen, auf den Gesetzen der Natur beruhenden Werten widersetzt. Das Hauptziel des Nationalsozialismus ist der Übermensch, der von Schwäche, Mängeln und Hässlichkeit befreit ist.“85  

Die „Bruderschaft“, die ein Netzwerk in Großbritannien, der Schweiz, Deutschland und Portugal, aber auch in den USA und in Brasilien unterhält, sieht ihre zentrale Aufgabe in der Unterstützung von Asow und dem aus dem Rechten Sektor hervorgegangenen „Ukrainischen Freiwilligenkorps“ bei ihrem Kampf im Donbass, „ohne zu vergessen, dass sie für unsere Sache kämpfen und sie vertreten.“ Die Flagge der MD zeigt SS-Totenschädel86 und Kalaschnikow-Maschinenkarabiner, dazu den stets in deutscher Sprache gehaltenen Slogan „Töten für Wotan“.87 Das dazugehörige Uniformabzeichen, das mindestens bei den Gefechten in Svetlodarsk 2019 unzweifelhaft getragen wurde, zeigt die Automatikwaffe vor dem Hintergrund einer schwarzen Sonne, dazu die Worte „Rausch der Misanthropie“.88  

"Dirlewanger 88": Mitglieder der "Misanthropic Division" posieren 2014 bewaffnet für ein Gruppenfoto. Auf ihren Shirts tragen sie die gekreuzten Stielhandgranaten, das oft mit SS-Oberführer Oskar Dirlewanger assoziierte Abzeichen der 1945 unter seinem Kommando stehenden 36. Waffen-Grenadier-Division der SS.In einem Telegramkanal, den Telegram wegen absolut grenzüberschreitender Lobpreisung von Rassenhass und tödlicher Gewalt im Frühsommer 2020 suspendierte und löschte89, konnte man jahrelang den ideologischen Kult der MD bewundern: Neben mit Logos der „Bruderschaft“ aufgebrezelten Fotos der verkohlten Leichen, die von den Demonstranten in Odessa an jenem zweiten Mai übrig blieben, gab es Verkaufsangebote von Uniformabzeichen mit den Initialwappen der „Leibstandarte SS Adolf Hitler“ und Fotos von MD-Mitgliedern, die stolz ein Wappen der SS-Sturmbrigade „Dirlewanger“ hochhalten. Dieser Verband, der mit persönlicher Fürsprache Heinrich Himmlers 1940 aus verurteilten Straftätern zur Rehabilitierung aufgestellt und dem Kommando eines Dr. Oskar Dirlewanger überlassen wurde, rief sogar bei der SS Richter auf den Plan, weil Dirlewanger seine Untergebenen im Suff anlasslos zu erschießen pflegte.90 Die vollkommen chaotischen Einsätze der schlecht ausgebildeten Einheit arteten, sofern sie überhaupt zu irgendetwas anderem als eigenen Verlusten führten, regelmäßig in Verbrechen reinster Natur aus, wie beispielsweise während der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes 1944:  

„Als das Kernkommando Dirlewangers in Warschau die Novy Swiat hinabstürmte, einen schreienden, schießenden, sich verheddernden Menschenhaufen […] vor sich hertreibend, musste der ostpreußische Dirnenmörder Petrat von einer ‚Dirlewanger-Charge‘ mit dem Gewehrkolben erschlagen werden, weil der Kerl im Blutrausch seinem verwundeten Nebenmann, über den er beim Stürmen gestolpert war, mit den Zähnen das Fleisch aus der klaffenden Beinwunde herauszuzerren begann. Ein Sachse wurde […] durch Genickschuss erledigt, weil er in einem Hauseingang eine Jüdin vergewaltigt und hernach erdrosselt hatte. Hätte er zuvor die Leinenbinde mit dem blauen Davidstern vom Arm seines Opfers gerissen, kein Mensch hätte ihm seinen Lustmord verübelt. Er war ja Dirlewanger-Mann. Aber dies da war Rassenschande.“91  

Totenkopf: Ein Angehöriger der "Misanthropic Division" während einer Gefechtspause, Jahr unbekannt. Auf seinem Oberarm ist deutlich das Wappen der 3. SS-Panzer-Division "Totenkopf" zu erkennen, die sich wesentlich aus ehemaligen Angehörigen der KZ-"Totenkopf-Wachverbände" zusammensetzte und größtenteils an der deutschen Ostfront des zweiten Weltkrieges eingesetzt wurde.Dieses Verhalten ist für einige Angehörige des Regiments Asow offenbar vorbildhaft, wie auch ein Foto des Asow-Kämpfers Stanislaw Gontscharow mit tätowiertem Wappen92 der Dirlewanger-Einheit belegen.93 „Außerdem machen die zahlreichen Hakenkreuz-Tätowierungen verschiedener Mitglieder und ihre Tendenz, mit Hakenkreuzen oder SS-Abzeichen auf ihren Helmen in den Kampf zu ziehen, es für andere Mitglieder der Gruppe sehr schwierig, jegliche Neonazi-Zugehörigkeit glaubhaft abzustreiten“, heißt es in einem US-Artikel von 2015.94 So verwundert auch ein Bericht der Vereinten Nationen vom Mai 2016 nicht, der nachwies, dass Asow-Angehörige einen Zivilisten in Mariupol wegen angeblicher Unterstützung der Volksrepublik Donezk verhafteten und ihn mit Stromstößen, Gasmasken, Waterboarding und Schlägen in die Genitalien folterten, bis er gestand. 

„Andere dokumentierte Fälle scheinen mit der Militärpräsenz in dicht besiedelten zivilen Gebieten, z. B. in Städten in der Nähe der Kontaktlinie, und der allgemeinen Straffreiheit zusammenzuhängen. Im August oder September 2014 wurde ein geistig behinderter Mann von acht bis zehn Angehörigen der ‚Asow‘- und ‚Donbass‘-Bataillone grausam misshandelt, vergewaltigt und anderen Formen sexueller Gewalt ausgesetzt. Der Gesundheitszustand des Opfers verschlechterte sich daraufhin und er wurde in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen.“95

Fremdvölkerverbände  

Eine andere Sache, die man von der Waffen-SS übernahm, war die Aufnahme sogenannter „Fremdenlegionäre“. Schon 2014 berichtete das BBC über einen Schweden, Mikael Skillt, der sarkastisch von einem einzelnen Linken in der Einheit sprach, von dem er nicht wisse, „wie der hierher geraten ist.“96 Über mindestens einen Deutschen gibt es einen Beitrag des ZDF. 97 Eine Kooperation bildete sich auch mit weißrussischen Nationalisten, derer einige Dutzend im Rahmen der Einheit „Pagonia“ Asow unterstellt wurden.98 Diese Verbindungen verwundern kaum, wo doch die Oppositionsbewegung, die im Jahr 2020 mit großen Demonstrationen gegen das „Regime Lukaschenko“ im Westen als Kämpfer für Demokratie sehr wohlwollend wahrgenommen wurde, sich die weiß-rot-weiße Flagge des „Weißruthenischer Zentralrats“ zu eigen machte, der unter Kontrolle der SS stehenden Marionettenregierung während der deutschen Besatzung 1941 bis 1944.99 Auch die Pagonia, ein Reiterbildnis, war ein (Wappen-)Symbol dieser Regierung, und wurde nun zum Wappentier der Einheit Pagonia .100 Zum berühmtesten Beispiel für diese nicht minder als alles andere verdächtige Verbindung von weißrussischen Oppositionellen mit Asow wurde der „Blogger“ Roman Protasevisch. Nachdem dieser am 23. Mai 2021 aus einem in Minsk notgelandeten Flugzeug heraus verhaftet wurde, wurden Vorwürfe laut, er habe sich im Regiment Asow an Kämpfen in der Ukraine beteiligt.101 „Er war bei uns, in der Nähe von Schirokino, wo er verwundet wurde“, erklärte Biletzkij damals, „Aber seine Waffe als Journalist war kein Maschinengewehr, sondern sein Wort.“102  

Bilder, die Protasevitsch bewaffnet in Kampfanzug zeigen, wie beispielsweise auf der Titelseite (!) des Asow-Magazins „Schwarze Sonne“ vom Juli 2015103, suggerieren freilich gegenteiliges. Und während der Schlacht um Schirokino, bei der Protasevitsch offensichtlich mitwirkte, dokumentierte das OHCHR „massive Plünderungen von Zivilwohnungen und Angriffe auf zivile Gebiete“104 durch das Regiment Asow.  

Die in diesem Fall noch etwas direktere Unterstützung westlicher Regierungen, Organisationen und Persönlichkeiten für (einen) Faschisten ist beängstigend. Eine Unterstützung übrigens, die auch aktiv gegen Einwände verteidigt beziehungsweise über aufkommende Beschwerden hinweg aufrecht erhalten wurde. Während Protasevitsch „nur“ gute Kontakte zum US-Außenministerium hatte105, die erst nach seiner Verhaftung durch die weißrussischen Behörden wirklich bekannt wurden, erfuhr das Regiment Asow seit 2015 direkte militärische Hilfe aus den USA. Diese schloss Ausbildung auf einem Truppenübungsplatz bei Lviv an der ukrainisch-polnischen Grenze106 ein, während es wegen der Faschismus-Vorwürfe nach den Gefechten um Schirokino für drei Jahre von der Front abgezogen wurde107, wobei dies „gelegentlich für bestimmte Kampfeinsätze“ einiger Angehöriger ausgesetzt wurde.108 Als das Regiment Anfang 2019 an die Front zurückkehrte, war aus dem ursprünglich reinen Infanterie-Verband ein sogenanntes „Sondereinsatzkommando“ 109geworden, und das Waffenarsenal hatte immens zugenommen. Hinzugekommen war vor allem eine Panzer-Kompanie mit T-64-Hauptkampfpanzern110, die 2020 nach einer Hochburg von antibolschewistischen Partisanen aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg „Cholodnij Jar“ getauft wurde.111 Aber auch mehrere Mörserbatterien, ein Zug Scharfschützen, eine Hundestaffel und einige Bedienmannschaften für Drohnen sind seither Teil des Regiments.112 Die mehr als problematische Ideologie bei Asow, die 2016 zur Gründung einer politisch relativ irrelevanten Partei führte und im Rahmen besorgniserregender Sommerlager auch an Kinder vermittelt wird113, löste wiederholt Entsetzen bei US-Abgeordneten aus. 2015 starteten die Kongressabgeordneten John Conyers Jr. und Ted Yoho eine Initiative, die dem Pentagon verbieten sollte, Asow Waffen und Ausbildung zukommen zu lassen. Das US-Verteidigungsministerium setzte sich jedoch „beim Bewilligungsausschuss des Repräsentantenhauses dafür ein, den Conyers-Yoho-Antrag aus dem Verteidigungshaushalt 2016 zu streichen, da eine solche Finanzierung bereits durch ein anderes Gesetz verboten sei.“114 Da das gemeinte Gesetz dem Pentagon allerdings nur verbietet, „Gelder für die Unterstützung von Einheiten ausländischer Sicherheitskräfte zu verwenden, wenn glaubwürdige Informationen vorliegen, die diese Einheit in die Begehung grober Menschenrechtsverletzungen verwickeln“115, berief man sich darauf, dass es solche Informationen nicht gäbe, und führte die Kooperation fort. Irgendwie gelangte das Regiment so auch an US-Waffen, was 2018 zu einem diesmal bleibenden Verbot von Waffenlieferungen führte.116 Als Asow in einem YouTube-Video, das anschließend schnell wieder gelöscht wurde117, eine Lizenzfertigung des israelischen Tavor-Maschinenkarabiners118 vorstellte, regte sich auch in Israel Protest.119 2019 eröffneten 40 Abgeordnete erneut einen Offensive, dem Sonderkommando das Wasser abzugraben, und schrieben einen Brief120 an das US-Außenministerium. Darin wurde gefordert, Asow in die „Terrorliste“ (FTO) aufzunehmen, was den USA sogar die Möglichkeit eingeräumt  hätte, Biletzkij und seine Männer offiziell zu bekämpfen. In der Ukraine brach eine verräterische Panik aus, der ehemalige Außenminister Pawlo Klimkin befürchtete „ein Knockout der Freiwilligenbewegung und der Ukraine“121, Asow nannte den Brief in einer Stellungnahme „nichts anderes als einen informativen Angriff auf die Ukraine, ihre Souveränität und ihre staatliche Sicherheit.“122  

Was man an dieser Stelle eingestehen muss ist, dass diese Befürchtungen nicht unbegründet sind. Asow entwickelte sich von einer Gruppe lächerlich ausgerüsteter Kampfeslustiger in T-Shirts zu einer festen Größe in der nationalen Sicherheitsstruktur der Ukraine. Nach Jahren des demonstrativen Augen-Verschließens, des Schweigens, wann immer eine Stellungnahme dringend nötig gewesen wäre, und irgendwann sogar des Hochrüstens sind „westliche“ Regierungen nun an einem Punkt angekommen, an dem sie sich die stark verspätete Forderung, gegen Asow vorzugehen, reiflich überlegen müssten, weil die nicht unwesentliche Gefahr besteht, durch einen solchen Schritt die ukrainische Verteidigungsfähigkeit dem Zusammenbruch zu überlassen. „Für die ukrainische Regierung, die sich bei der Verteidigung der Stadt Mariupol und eines 100 Kilometer langen Abschnitts der Frontlinie in hohem Maße auf die Gruppe als eine ihrer effektivsten Kampftruppen verlässt, stellt dies ein weitaus größeres Problem dar“, heißt es in einem schon oben zitierten Artikel der Daily Beast. Die Social-Media-Plattform Facebook ließ aus diesem Grund am 24. Februar 2022 die Lobpreisung von Asow wieder zu, „wenn ausdrücklich und ausschließlich auf seine Rolle bei der Verteidigung der Ukraine“ gegen den russischen Vormarsch „oder ihre Rolle als Teil der Nationalgarde“123 beschränkt. Zuvor war Asow 2019 von Facebook als ähnlich problematisch wie ISIS eingestuft und mit weitreichenden Restriktionen belegt worden. Das bestätigt die Aussage eines Präsidenten Putin und unterstreicht, dass eine „Entnazifizierung“ in der Ukraine tatsächlich ein relevanter Schritt wäre.  

Und es ist aus deutscher Sicht noch viel fataler als aus Sicht der US-Abgeordneten, die mit ihrem löblichen Versuch, Asow auf die FTO setzen zu lassen, letztlich scheiterten. Die Bundesregierung, die 2015 auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion im deutschen Bundestag hin relativ genau zu wissen eingestand124, welche Abgründe sich um das Regiment Asow herum auftaten, tat effektiv so gut wie gar nichts, das Hochleben von Nationalsozialismus, SS-Heldenkultur und Rassenhass in der Ukraine zu unterbinden oder auch nur einzudämmen. Und das wäre nicht nur aufgrund der sonst gegen jeden Anwurf hochemotional behaupteten „Erinnerungspolitik“ vom ersten Tag an angesagt gewesen, sondern auch aus strategischen Gründen. Denn einen Andrij Biletzkij mit einer Panzer-Kompanie, Drohnen und Artillerie an vorderster Front herumturnen und gegen „semitisch geführte Untermenschen“ den „Weg des Sieges“ beschreiten zu lassen, war ganz sicher nicht im Sinne des Abkommens Minsk II, mit dessen Missachtung man die russische Regierung seit jeher (wahrheitswidrig) zu ohrfeigen versucht. Deutschland, das schon einmal „politische Soldaten“, für die Asow schaurige „Gedenkmärsche“125 veranstaltet, Millionen russische Staatsbürger abschlachten ließ, muss sich heute den Vorwurf gefallen lassen, denselben Vorgängen Hilfe durch Unterlassen, spätestens seit Anfang 2022 durch Waffenlieferungen zu gewähren. Es sollte keine Reden des russischen Präsidenten erfordern, uns daran zu erinnern, was das bedeutet.

Alexander Brandt

 

Quellen:

[1] Post am 27.02.2022 um 19:24 Uhr, in: Kanal „Андрій Білецький“, Telegram, https://t.me/BiletskyAndriy/3018 [ukrainischsprachig]  
[2] Geteilt am 28.02.2022 um 20:58 Uhr mit dem Zusatz „Charkiw! Warnung!“, siehe:  Post am 28.02.2022 um 20:58 Uhr, in: Kanal „Андрій Білецький“, Telegram, https://t.me/BiletskyAndriy/3042 [ukrainischsprachig]  
[3] Vgl. u.a. Post am 06.03.2022 um 20:32 Uhr, in: Kanal „Андрій Білецький“, Telegram, https://t.me/BiletskyAndriy/3269?single [ukrainischsprachig]
[4] Redaktion: „‚Azov Regiment‘. Eight months on Svitlodarsk arch“, in: Azov Media, YouTube, https://www.youtube.com/watch?v=pVLs5_qii-4, 13.01.2021 [ukrainischsprachig, englisch untertitelt]  
[5] Vgl. Bresa, Anastasia: „Андрей Билецкий. Как война превратила политузника в командира батальона Азов“, in: Publications, Новое  Время, https://web.archive.org/web/20150119152837/http://nvua.net/publications/Andrey-Bileckiy-Kak-voyna-prevratila-polituznika-v-komandira-batalona-Azov—17031.html, 22.10.2014 [ukrainischsprachig]  
[6] Zur Geschichte der nationalistischen Bewegungen in der ukrainischen Vergangenheit hat Hermann Ploppa kürzlich eine lesenswerte Übersicht geschrieben, siehe: Vgl. Ploppa, Hermann: „Die faschistischen Organisationen in der Ukraine unter Hitler und heute“, in: HIStory, Apolut, https://apolut.net/history-die-faschistischen-organisationen-in-der-ukraine-unter-hitler-und-heute/, 08.03.2022  
[7] Vgl. u.a. Gnauck, Gerhard: „‚Männer und Frauen, grausam mit Äxten zerhackt‘“, in: Geschichte, WELT.de, https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article117455158/Maenner-und-Frauen-grausam-mit-Aexten-zerhackt.html, 26.06.2013, aufgerufen am 01.03.2022
[8] Trysub: „Cтатут“, in: Banderiviets, http://banderivets.org.ua/ctatut.html, Datum unbekannt [ukrainischsprachig]
[9] Wörtliches Zitat von Odnoroschenko, siehe:  Yevhen Sakharov: „Open Letter from KHPG regarding the organization ‚Patriot of Ukraine‘“, in: Interethic Relations, Kharkiv Human Rights  
[10] Vgl u.a. Schneider, Wolfgang: „TIGER der Division ‚Das Reich‘“, 1. Auflage 2005, Verlag Wolfgang Schneider, Uelzen, S. 525
[11] Vgl. u.a. Michaelis, Rolf: „Uniformabzeichen der Waffen-SS“, Lizenzsausgabe in 1. Auflage 2018, Edition Zeitgeschichte, Selent, S. 29
[12] Vgl. u.a. Ebd., S. 26; 48 
[13] Vgl. Unbekannt: „Ідея Nації: символіка і традиція“, in: Соціал-Національна Асамблея, SNAUA.info, https://web.archive.org/web/20140502163503/http://snaua.info/ideya-natsiyi-simvolika-i-traditsiya/, Datum unbekannt [ukrainischsprachig]
[14] Vgl. u.a. Trunte, Hartmut: „Ein praktisches Lehrbuch des Kirchenslavischen in 30 Lektionen. Band 1, Altkirchenslavisch“, 2. durchgesehene Auflage 1991, Verlag Otto Sagner, München, S. 10
[15] Sakharov: „Open Letter“ [englischsprachig] 
[16] Kurzbiografie, in: Unbekannt: „АНДРІЙ БІЛЕЦЬКИЙ“, Textsammlung verm. 2013, Соціал-Nаціональна Асамблея, Ort unbekannt, S. 4 [ukrainischsprachig]
[17] Bresa: „Андрей Билецкий“ [ukrainischsprachig] 
[18] Likhachev, Vyacheslav: „Far-right Extremism as a Threat to Ukrainian Democracy“, in: Report, Freedomhouse.org, https://freedomhouse.org/ report/analytical-brief/2018/far-right-extremism-threat-ukrainian-democracy, 05/2018 [englischsprachig]
[19] Mit dem „Award for Democracy and Civil Society“ 1998, siehe:  Vgl. Unbekannt: „A Brief Introduction to the Kharkiv Human Rights Protection Group (KhPG), in: About KhPG, Kharkiv Human Rights Protection Group, https://khpg.org/en/873, 30.11.1999 [englischsprachig] 
[20] Biletskij, Andrij: „Український Соціал-Націоналізм“, in: Europa, RID.org, https://web.archive.org/web/20140503014159/http://rid.org.ua/? p=256, Datum unbekannt [ukrainischsprachig] 
[21] Anmerkung: Thomas Röper erwähnt in seinem Buch „Ukraine-Krise 2014“ (s.u.) auf Seite 324 zwar den letzten Teil dieses Zitates, allerdings sind seine Angaben über die Herkunft fehlerhaft. Die von ihm hernach gemachten Aussagen zu den Handlungen von Biletzkijs Verbündeten sind außerdem schlecht belegt (!) und können nicht, wie Röper es tut, als Tatsachen behandelt werden, da sie – wie bspw. der angebliche Anschlag auf eine Lenin-Statue – heftig umstritten sind. 
[22] Originalseite mit Fehlermeldung „ERROR – Not found!“, siehe:  Vgl. Unbekannt: „Помилка - не знайдено!“, in: Fehlermeldung, RID.org, http://rid.org.ua/ukrayins-kij-sotsial-natsionalizm/, Datum unbekannt [ukrainischsprachig] [23] Anmerkung: Ukr. „Слава України”, trnsl. „Slava Ukraini“. Eine andere, sprachlich ebenso korrekte, aber etwas entschärfte Übersetzung lautet „Ruhm der Ukraine“
[24] Vgl. u.a. Post am 26.02.2022 um 17:08 Uhr (bearbeitet), in: Kanal „Андрій Білецький“, Telegram, https://t.me/BiletskyAndriy/2985 [ukrainischsprachig]
[25] Röper, Thomas: „Ukraine-Krise 2014. Wie der neue Kalte Krieg begann“, 1. Auflage 2019, J-K-Fischer Versandbuchhandlung Verlag und Verlagsauslieferungsgesellschaft mbH, Gelnhausen Hailer, S. 48 ff.
[26] Bresa: „ Андрей Билецкий“ [ukrainischsprachig] 
[27] Shekhovtsov, Anton: „Provoking the Euromaidan“, in: ODR, OpenDemocracy, https://www.opendemocracy.net/en/odr/provoking-euromaidan/, 03.12.2013 [englischsprachig] 
[28] Ebd. 
[29] Vgl. Shekhovtsov, Anton: „Patriot of Ukraine and Maidan“, in: Analysis, The Interpreter, https://www.interpretermag.com/a-comment-on-the-involvement-of-the-patriot-of-ukraine-in-the-ukrainian-revolution/, 09.01.2015 [englischsprachig] 
[30] Redaktion: „Bundestag gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus“, in: Aktuell Deutschland, Deutsche Welle, https://www.dw.com/de/bundestag-gedenkt-der-opfer-des-nationalsozialismus/a-17388734, 27.01.2014
[31] Vgl. Röper: „Ukraine-Krise“, S. 71 ff. 
[32] Gatehouse, Gabriel: „Neo-Nazi threat in new Ukraine: NEWSNIGHT“, in: BBC Newsnight, YouTube, https://www.youtube.com/watch? v=5SBo0akeDMY, 01.03.2014 [englischsprachig] 
[33] Vgl. Sadovnikova, Anna: „Gefasst: Die Todesschützen vom Kiewer Maidan-Platz“, in: DER SPIEGEL, YouTube, https://www.youtube.com/watch?v=Xj9qTbenoWQ, 27.03.2016
[34] Die Meldung über die Ausgabe von Waffen und scharfer Munition erfolgte gegen 15:55 Uhr, siehe:  Vgl. Unbekannt: „Милиция получила оружие и разрешение стрелять: приказ Захарченко“, in: Политика, Glavred, https://glavred.info/politics/271672-miliciya-poluchila-oruzhie-i-razreshenie-strelyat-prikaz-zaharchenko.html, 20.02.2014 [russischsprachig]
[35] Vgl. Gatehouse, Gabriel: „Snipers at Maidan – The untold story of a massacre in Ukraine: NEWSNIGHT“, in: BBC Newsnight, YouTube, https:// www.youtube.com/watch?v=mJhJ6hks0Jg, 12.02.2015 [englischsprachig] 
[36] Vgl. Stuchlik, S.;Sviridenko, O.;Jahn, P.: „Todesschüsse in Kiew: Wer ist für das Blutbad vom Maidan verantwortlich?“, in: Monitor, Das Erste, https://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/video-todesschuesse-in-kiew-wer-ist-fuer-das-blutbad-vom-maidan-verantwortlich-100.html, 10.04.2014
[37] Vgl. Röper: „Ukraine-Krise“, S. 79 
[38] Vgl. u.a. Black, Phil: „One year ago: Bloodshed in Kiev's Maidan Square“, in: CNN, YouTube, https://www.youtube.com/watch?v=j4xqxzqs7Eo, 20.02.2015 [englischsprachig]
[39] Röper: „Ukraine-Krise“, S. 81
[40] Vgl. DPA: „Die radikale ukrainische Gruppe Rechter Sektor“, in: Hintergrund, WELT,  https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/thema_nt/article125103098/Die-radikale-ukrainische-Gruppe-Rechter-Sektor.html, 22.02.2014, aufgerufen am 02.03.2022
[41] Eine Aufnahme, die Schützen mit diesen Waffen in einem Zimmer des Hotel Ukraina zeigt, wurde von Journalisten des ARD als echt bestätigt, siehe: Vgl. Diverse: „Todesschüsse in Kiew“
[42] Vgl. Röper: „Ukraine-Krise“, S. 82
[43] Vgl. Sadovnikova: „Die Todesschützen“ 
[44] Vgl. u.a. Marcus, Jonathan: „Ukraine crisis: Transcript of leaked Nuland-Pyatt call“, in: News, BBC, https://www.bbc.com/news/world-europe-26079957, 07.02.2014 [englischsprachig]
[45] Anmerkung: Laut einem Artikel des Netzwerkes Voltaire vom 19. Mai 2014 ist Jarosch ein Agent des Stay-behind-Netzwerkes der NATO und wirkte unter anderem an der Organisation von anti-russischen Kämpfern in Tschetschenien 2007 mit. Diese Behauptung ist angesichts der weiteren Entwicklung der ukrainischen Geschichte nicht unplausibel. Der Artikel nennt für die Behauptung im Einzelnen aber keine Quelle, und ist im wesentlichen wiederum mit Artikeln von Voltaire belegt. Siehe: Vgl. Meyssan, Thierry: „Vor unseren Augen: CIA koordiniert Nazis und Dschihadisten“, in: Brennpunkt, Voltaire Netzwerk, https://www.voltairenet.org/article183851.html, 19.05.2014  
[46] Vgl. Heyden, Ulrich: „Immer erdrückendere Beweise zu Maidan-Scharfschützen-Einsatz im Februar 2014“, in: Politik, Telepolis, https://www.heise.de/tp/features/Immer-erdrueckendere-Beweise-zu-Maidan-Scharfschuetzen-Einsatz-im-Februar-2014-3970907.html, 15.02.2018 
[47] Vgl. Korinth, Stefan: „Maidanmorde: Aussagen weisen erneut auf Täter aus den eigenen Reihen“, in: Politik, Telepolis, https://www.heise.de/tp/features/Maidanmorde-Aussagen-weisen-erneut-auf-Taeter-aus-den-eigenen-Reihen-3997520.html, 17.03.2018
[48] Veselov, Andrej: „«Стрелять по всем на Майдане»“, in: RIA Novosti, https://ria.ru/20180214/1514476355.html, 14.02.2018 [russischsprachig] 
[49] Vgl. Ganser, Daniele: „Illegale Kriege. Wie die NATO-Länder die UNO sabotieren“, 4. Auflage 2016, Orell Füssli Verlag AG, Zürich, S. 250 ff. 
[50] Vgl. Redaktion: „Parlament beschloss Ende des ‚Anti-Terror-Einsatzes‘“, in: Außenpolitik, DiePresse, https://www.diepresse.com/1565493/parlament-beschloss-ende-des-anti-terror-einsatzes?_vl_backlink=%2Fhome%2Findex.do, 20.02.2014 
[51] Vgl. Auswärtiges Amt: „Agreement on the Settlement of Crisis in Ukraine“, in: Dokumente, Auswärtiges Amt, https://www.auswaertiges-amt.de/blob/260130/db4f5326f21530cad8d351152feb5e26/140221-ukr-erklaerung-data.pdf, 21.02.2014 [englischsprachig] 
[52] Unbekannt: „Radikale stellen Janukowitsch Ultimatum“, in: Außland, DER SPIEGEL, https://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-maidan-demonstranten-fordern-janukowitsch-ruecktritt-a-955007.html, 21.02.2014
[53] Vgl. Röper: „Ukraine-Krise“, S. 100 ff.
[54] Vgl. Shekhovtsov: „Patriot of Ukraine“ [englischsprachig] 
[55] Redaktion: „"Putin war in seiner ersten Amtszeit eine Chance für Europa" | artour | MDR“, in: MDR, YouTube, https://www.youtube.com/watch?v=yzLiwWVZCOk, 13.03.2015 
[56] Vgl. Röper: „Ukraine-Krise“, S. 109
[57] Vgl. Ebd., S. 169 ff. 
[58] Vgl. Sergatskova, Katerina: „«Ми намагаємося прийти до влади через вибори, хоча маємо всякі можливості» — як «Азов» стає партією“,  in: Krieg, Hromadske, https://hromadske.ua/posts/my-namahaiemosia-pryity-do-vlady-cherez-vybory-khocha-maiemo-vsiaki-mozhlyvosti-iak-azov-staie-partiieiu, 13.10.2016 [ukrainischsprachig]  
[59] Vgl. u.a. Unbekannt: „Kharkov People's Republic (2014) - Pro-Russian unrest in Ukraine“, in: History Hustle, YouTube, https://www.youtube.com/watch?v=7vGtSyg3I7Y, 20.11.2019 [englischsprachig]
[60] Vgl. Röper: „Ukraine-Krise“, S. 175 
[61] Vgl. Schapovalova, Natalia; Jarábik, Balázs: „How Eastern Ukraine Is Adapting and Surviving: The Case of Kharkiv“, in: Paper, Carnegie Europe, https://carnegieeurope.eu/2018/09/12/how-eastern-ukraine-is-adapting-and-surviving-case-of-kharkiv-pub-77216, 12.09.2018 [englischsprachig] 
[62] Vgl. Redaktion: „Ukraine-Krise: Zwei Tote bei Zusammenstößen in Charkow – Innenminister“, in: Politik, RIA Novosti, https://web.archive.org/ web/20140315172651/http://de.ria.ru/politics/20140315/268038893.html, 15.03.2014 
[63] Vgl. Schapovalova; Jarábik: „The Case of Kharkiv“ [englischsprachig] 
[64] Vgl. Caroll, Oliver: „Why Ukraine's Separatist Movement Failed in Kharkiv“, in: Artikel, The New Republic, https://newrepublic.com/article/118301/kharkivs-kernes-returns-different-city-after-being-shot, 23.06.2014 [englischsprachig]
[65] Vgl. u.a. Röper: „Ukraine-Krise“, S. 181 ff.
[66] DPA: „Einheiten und bewaffnete Gruppen in der Ukraine“, in: Hintergrund, WELT,  https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/thema_nt/article127601512/Einheiten-und-bewaffnete-Gruppen-in-der-Ukraine.html, 04.05.2014
[67] Vgl. u.a. Tümmler, Holger: „Zur Geschichte des Dritten Reiches. Die Organisationen, Uniformen, Abzeichen, Fahnen und Standarten 1933-1935. Mit einer Uniformfibel von 1933“, 1. Auflage 2015, Melchior Verlag, Wolfenbüttel, S. 33
[68] Vgl. Bresa: „ Андрей Билецкий“ [ukrainischsprachig]
[69] Vgl. u.a. Bartalmai, Mark: „Ukrainian Agony - Der verschwiegene Krieg“, NuoViso, Deutschland/Ukraine 2015 102 Minuten, Originalversion 
[70] Vgl. Unbekannt: „Ukraine ethnische Säuberungen durch den Maidan (18+)“, in: germ, YouTube, https://youtu.be/wSOLgEOdegk, 27.04.2014 [ukrainischsprachig]
[71] Vgl. u.a. Henn, Dagmar: „Die Asche brennt (Das Odessa-Massaker 2014)“, in: Tagesdosis, KenFM, https://apolut.net/tagesdosis-3-5-2019-die-asche-brennt-das-odessa-massaker-2014/, 03.05.2019
[72] Vgl. Bartalmai: „Ukrainian Agony“
[73] Vgl. Caroll: „Separatist Movement Failed“ [englischsprachig]
[74] Anmerkung: Die „Патрульна служба поліції особливого призначення“ (ПСПОПPSPOP, etwa „Außerordentlicher Polizeilicher Streifendienst“) wurde am 15. April 2014 durch das Innenministerium gegründet. Über 20 Einheiten dieser Einheiten entstanden, darunter auch einige, die bei ihrem Einsatz in „Anti-Terror-Einsätzen“ im Osten für Kriegsverbrechen bekannt wurden, wie „Dnipro-1“. Ziel der PSPOP-Gründung war offenkundig, polizeiliche Kräfte politisch unter Kontrolle zu bringen.
[75] Schapovalova; Jarábik: „The Case of Kharkiv“ [englischsprachig]
[76] Vgl. Unbekannt: „Azov regiment announces creation of own party“, in: Politics, UNIAN Info, https://web.archive.org/web/20160917083430/http://www.unian.info/politics/1526119-azov-regiment-announces-creation-of-own-party.html, 16.09.2016 [englischsprachig] 
[77] Bennetts, Marc: „Ukraine's National Militia: ‚We're not neo-Nazis, we just want to make our country better'“, in: World, The Guardian, https:// www.theguardian.com/world/2018/mar/13/ukraine-far-right-national-militia-takes-law-into-own-hands-neo-nazi-links, 13.03.2018 [englischsprachig] 
[78] Schwetz, Evgeny: „Андрей Билецкий: ‚Половина ‚Азова‘ говорит на русском языке. Но они умирают и убивают за Украину‘, in: News, LB, https://web.archive.org/web/20150119145140/http://lb.ua/news/2014/12/10/288683_andrey_biletskiy_polovina_azova.html, 10.12.2014 [ukrainischsprachig] 
[79] Vgl. u.a. Unbekannt: „Mariupol. Azov Battalion Raid. 13 June 2014 (Donetsk Republic)“, in: Arkanar, YouTube, https://www.youtube.com/watch?v=4fImwm3HU_E, 15.06.2014 [englischsprachig/ukrainischsprachig] 
[80] Vgl. Unbekannt: „Бойцы батальонов ‚Азов‘ и ‚Днепр-1‘ уничтожили пять террористов, взяли несколько зданий и подбили БРДМ“, in: News, Censor.net, https://censor.net/ru/news/289698/boyitsy_batalonov_azov_i_dnepr1_unichtojili_pyat_terroristov_vzyali_neskolko_zdaniyi_i_podbili_brdm, 13.06.2015 [ukrainischsprachig]
[81] Die Übersichtsgrafik, der diese Zahlen entnommen sind, wurde zuletzt 2016 überarbeitet, ist also nicht notwendigerweise immer noch korrekt. Während die Übersicht an sich einen vollständigen Eindruck macht, sind die in ihr genannten Zahlen zur Truppenstärke mitunter sehr fraglich, siehe: Vgl. Unbekannt: „Ukrainian Volunteers“, in: Portfolio, DEFWEN, https://defwen.com/portfolio/ukrainian-volunteers/, Datum unbekannt [englischsprachig]
[82] Vgl. Bresa: „Андрей Билецкий“ [ukrainischsprachig] 
[83] Vgl. Unbekannt: „Creation of own party“ [englischsprachig] 
[84] Vgl. Sergatskova: „«Азов» стає партією“ [ukrainischsprachig] 
[85] Misanthropic Division: „14 Points of the Misanthropic Division International“, Regelwerk, 2015 [englischsprachig]
[86] Vgl. Mollo, Andrew: „Uniformen der Waffen-SS“, 1. Auflage 1993, Podzun-Pallas-Verlag GmbH, Wölfersheim-Berstadt, S. 144 ff. 
[87] Vgl. Redaktion: „Misanthropic Division“, in: Organization, FOIA Research, https://www.foiaresearch.net/organization/misanthropic-division, 12.09.2020 [englischsprachig] 
[88] Vgl. Unbekannt: „Fighting operation on the Svetlodar arc from the Ucranian Azov regiment.“, in: Combat Zones, YouTube, https://www.youtube.com/watch?v=K-S0LfoD7sY, 03.11.2020 [englischsprachig/ukrainischsprachig] 
[89] Vgl. Katz, Rita: „Neo-Nazis Are Running Out of Places to Hide Online“, Story, Wired, https://www.wired.com/story/neo-nazis-are-running-out-of-places-to-hide-online/, 09.07.2020 [englischsprachig]
[90] Vgl. Auerbach, Helmuth: „Die Einheit Dirlewanger“, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Jahrgang 10, Heft 3 1962, Institut für Zeitgeschichte, München, S. 250 ff.
[91] Unbekannt: „ ‚SIE HABEN ETWAS GUTZUMACHEN‘“, 10. Fortsetzung, in: DER SPIEGEL Ausgabe 15/1951
[92] Anmerkung: Gontscharow hat auf seiner Brust ein Wappen in Schildform mit zwei gekreuzten Stielhandgranaten eintätowiert. Dies ist genauer das Wappen der 36. SS-Waffen-Grenadier-Division, die aus der Einheit Dirlewangers gegen Kriegsende hervorging. Das Abzeichen der SS-Sturmbrigade „Dirlewanger“ war wesentlich komplizierter, mit zwei gekreuzten Gewehren über einer liegenden Stielhandgranate. In Verbindung mit Dirlewanger setzte sich jedoch in der Nachkriegs-Neonazi-Szene der Einfachheit halber das Divisionswappen durch und ist sehr beliebt, wie beispielsweise T-Shirts des „Sicherheitsdienstes Arische Bruderschaft“ mit dem Wappen bei einschlägigen Versammlungen in Ostritz 2018 zeigten. Das Symbol ist übrigens kein „Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“ und daher auch in Deutschland straffrei zu verwenden. 
[93] Vgl. Unbekannt: Fotografie, in: Media, Twitter, https://pbs.twimg.com/media/E2oMNYFWUAQhrgq?format=jpg&name=medium, Datum unbekannt 
[94] Cathcart, Will; Epstein, Joseph: „How Many Neo-Nazis Is the U.S. Backing in Ukraine?“, in: Europe, The Daily Beast, https://www.thedailybeast.com/how-many-neo-nazis-is-the-us-backing-in-ukraine?ref=scroll, 09.06.2015 [englischsprachig]
[95] Der vor dem Zitat genannte Fall ereignete sich Januar/Februar 2015, siehe S. 20, für das Zitat siehe:  Office of the United Nations High Commissioner for Human Rights: „Report on the human rights situation in Ukraine 16 February to 15 May 2016“, Datum unbekannt, OHCHR, Genf, S. 18 [englischsprachig]
[96] Newman, Dina: „Ukraine conflict: 'White power' warrior from Sweden“, in: News, BBC, https://web.archive.org/web/20220228000613/https:// www.bbc.com/news/world-europe-28329329, 16.07.2014 [englischsprachig] 
[97] Vgl. Ginzel, Arndt: „Inside UKRAINE: Eine Reise in den Krieg“, in: frontal, YouTube, https://www.youtube.com/watch?v=iWxFUPrH-js, 03.03.2022 
[98] Vgl. Unbekannt: „Ukrainian National Guard (Azov Batallion, 2nd Platoon) - Training & Combat footage“, in: Shell Crater, YouTube, https://www.youtube.com/watch?v=wROk44l02Z8, 06.07.2020 [englischsprachig/ukrainischsprachig] 
[99] Vgl. Wilson, Andrew: „Belarus. The Last Dictatorship In Europe“, 1. Auflage 2011, Yale University Press, New Heaven/London, S. 109 f. [englischsprachig]
[100] Vgl. u.a. Unbekannt: „Ukrainian Volunteers“ [englischsprachig] 
[101] Vgl. u.a. Unbekannt: „Roman Protasevich - Arrested In Belarus - Is A Western Government Financed Neo-Nazi“, in: Moon Of Alabama, https:// www.moonofalabama.org/2021/05/roman-protasevich-arrested-in-belarus-is-a-western-government-financed-neo-nazi.html, 26.05.2021 [englischsprachig] 
[102] Vgl. Unbekannt: „Протасевич працював журналістом на Донбасі – Білецький“, in: News, Pravda, https://www.pravda.com.ua/news/2021/05/26/7294937/, 26.05.2021 [ukrainischsprachig] 
[103] Vgl. Redaktion: „Чорне Сонце“, Ausgabe Nr. 15 vom 03.07.2015, Regiment Asow, Mariupol [ukrainischsprachig]
[104]  Office of the United Nations High Commissioner for Human Rights: „Report on the human rights situation in Ukraine 16 November 2015 to 15 February 2016 “, Datum unbekannt, OHCHR, Genf, S. 39 [englischsprachig] 
[105] Vgl. Unbekannt: „Roman Protasevich“, in: Person, FOIA Research, https://www.foiaresearch.net/person/roman-protasevich, 17.08.2020 [englischsprachig]
[106] Vgl. Cathcart; Epstein: „Neo-Nazis“ [englischsprachig]
[107] Vgl. Rötzer, Florian: „US-Abgeordnete fordern die Einstufung des Asow-Regiments als Terrororganisation“, in: Politik, Telepolis, https://www.heise.de/tp/features/US-Abgeordnete-fordern-die-Einstufung-des-Asow-Regiments-als-Terrororganisation-4569699.html,02.11.2019  
[108] Ponomarenko, Illia: „After more than 3 years in bases, Azov Regiment returns to front“, in: Ukraine, Kyiv Post, https://www.kyivpost.com/ukraine-politics/after-more-than-three-years-in-bases-azov-regiment-returns-to-front.html?cn-reloaded=1, 01.02.2019 [englischsprachig] 
[109] Anmerkung: Die offizielle Bezeichnung lautet seither ukr. „Окремий загін спеціального призначення «Азов»“, was etwa der Bezeichnung „Separates Sondereinsatzkommando ‚Asow‘“ entspricht. 
[110] Bei diesen Fahrzeugen handelte es sich nicht um amerikanische Lieferungen, sondern um vom Morozov Konstruktionsbüro für Maschinenbau in Charkiw zur Jahrhundertwende generalüberholte ehemalige Sowjetbestände aus den 1960‘er Jahren, siehe: Vgl. Unbekannt: „T-64 Main Battle Tank Upgrade“, in: Body, Morozov, https://archive.ph/0mvHy#selection-469.85-469.131, Datum unbekannt [englischsprachig]
[111] Ukr. „Танкова Рота «Холодний Яр»“, siehe:  Vgl. Redaktion: „Міцні, як сталь: танкова рота полку «Азов» «Холодний Яр»“, in: Azov Media, YouTube, https://www.youtube.com/watch? v=051uOKMlCuI, 22.02.2020 [ukrainischsprachig]
[112] Vgl. Ponomarenko: „Azov Regiment returns to front“ [englischsprachig]
[113] Vgl. u.a. Shuster, Simon; Perrigo, Billy: „Like, Share, Recruit: How a White-Supremacist Militia Uses Facebook to Radicalize and Train New  Members“, in: Time, https://time.com/5926750/azov-far-right-movement-facebook/, 07.01.2021 [englischsprachig] 
[114] Sokol, Sam: „US lifts ban on funding ‘neo-Nazi’ Ukrainian militia“, in: Diaspora, Jerusalem Post, https://www.jpost.com/Diaspora/US-lifts-ban-on-funding-neo-Nazi-Ukrainian-militia-441884, 18.01.2016 [englischsprachig] 
[115] Bureau of Democracy, Human Rights, and Labor: „About the Leahy Law“, in: Fact Sheet, U.S. Department of State, https://www.state.gov/key-topics-bureau-of-democracy-human-rights-and-labor/human-rights/leahy-law-fact-sheet/, 20.01.2021 [englischsprachig] 
[116] Vgl. u.a. Kheel, Rebecca: „Congress bans arms to Ukraine militia linked to neo-Nazis“, in: Defense, The Hill, https://thehill.com/policy/defense/ 380483-congress-bans-arms-to-controversial-ukrainian-militia-linked-to-neo-nazis, 27.03.2018 [englischsprachig] 
[117] Vgl. Unbekannt: „Israel is arming a neo-Nazi militia in Ukraine - deleted Azov Battalion video“, in: The Electronic Intifada, YouTube, https://www.youtube.com/watch?v=2PW2-x-SMQA, 23.08.2019 [englischsprachig/ukrainischsprachig]
[118] Es handelt sich nicht um gelieferte israelische Waffen, sondern um eine Adaption der ukrainischen Firma KNWO Fort auf russische 5,45 mm x  39-Munition, die von ukrainischen Streitkräften verwendet werden kann, siehe: Vgl. Unbekannt: „Ukraińskie Tavory w kalibrze 5,45 mm“, in: News, Altair, https://www.altair.com.pl/news/view?news_id=8715, Datum unbekannt [polnischsprachig] 
[119] Vgl. Brown, John: „Rights Group Demand Israel Stop Arming neo-Nazis in Ukraine“, in: Israel News, Haaretz, https://web.archive.org/web/20211213075058/https://www.haaretz.com/israel-news/rights-groups-demand-israel-stop-arming-neo-nazis-in-the-ukraine-1.6248727, 09.07.2018 [englischsprachig]
[120] Vgl. Diverse: Schreiben vom 16.10.2019, [englischsprachig] abrufbar u.a. siehe: Vgl. Rose, Max: Thread, in: Rep. Max Rose, Twitter, https://twitter.com/repmaxrose/status/1184518558392504321, 16.10.2019 um 19:16 Uhr [englischsprachig]
[121] Rötzer: „US-Abgeordnete“
[122] Regiment Asow: „STATEMENT OF THE AZOV REGIMENT REGARDING THE APPEAL OF MEMBERS OF THE HOUSE OF REPRESENTATIVES“,  in: Offizielle Website, Datum unbekannt [englischsprachig]  
[123] Biddle, Sam: „FACEBOOK ALLOWS PRAISE OF NEO-NAZI UKRAINIAN BATTALION IF IT FIGHTS RUSSIAN INVASION“, in: The Intercept, https://theintercept.com/2022/02/24/ukraine-facebook-azov-battalion-russia/, 24.02.2022 [englischsprachig]
[124] Vgl. Bundesregierung: „Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke, Andrej Hunko, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 18/4308. Der ukrainische Bürgerkrieg und die rechtsextreme Szene“, Drucksache 18/4536, Berlin 01.04.2015 
[125] Redaktion: „Torchlight march: Neo-Nazis mark 73rd anniversary of Ukrainian SS division“, in: RT, YouTube, https://www.youtube.com/watch? v=foqRBVlo__k, 29.04.2016

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